Am Sonntag standen wir gegen 8 Uhr auf und nach dem ersten Frühstück in unserer Hütte ging es zur Bootsübernahme. Von den Betreuern vor Ort erfuhren wir, dass eine Angelgruppe, die mit dem Flugzeug anreisen wollten, später kommen werden. Deren Flug wurde annulliert und die nächste Option einer Anreise ergab sich am Dienstag (3 Tage später als geplant). Später erfuhren wir, dass ein paar Angelfreunde komplett storniert hatten. Das Chaos an den europäischen Flughäfen! Für uns hieß das, ein fast leeres Camp und weniger „Konkurrenz“ im Fjord.
Der Sonntag versprach sonnig und warm zu werden.
Im kleinen Hafen wartete „Jule“ auf uns.
Die Seekarten wurden studiert und erste „Fanggründe“ wurden selektiert.
Die Übergabe des Bootes „Jule“ verlief problemlos, die Kaution wurde hinterlassen und wir konnten uns unserer Ausrüstung widmen. Niedrigwasser war laut Tidetabelle des nahe gelegenen Rørvik um 20:22 Uhr. Etwa zwei Stunden vor dem Niedrigwasser wollten wir raus fahren, bis dahin hatten wir Zeit unser Equipment zu ordnen. Ich hatte eine Rute mitgebracht und montierte meinen Köder an die Angelschnur. Natürlich ließ ich das alles von den Experten kontrollieren. Dietmar hat eine weitere Rute für mich mitgebracht, die ich auch vorbereitete. Ich bastelte noch an diesen Blog hier und gegen 17 Uhr ging es bei herrlichen Wetter raus.
Ein Fisch wurde am Ufer in Camp-Nähe gesehen. Yannik versucht sein Glück, allerdings erfolglos.
Fischschwärme kleiner Fische in Ufernähe
Noch bei besten Wetter ging es hinaus. Wir hatten noch keine Rute rausgeworfen und sahen uns genötigt, die erste Position wieder zu verlassen. So flüchteten wir mit dem Wind und den Wellen vom Unwetter weg, welches uns aber bald einholte.
Ein Gewitter zog auf - es wird ungemütlich
Die Wellen wurden größer.
Und nach vorn sah man auch kaum noch etwas - der Scheibenwischer verdiente nicht den Namen
Doch bald wurde es wieder ruhiger und wir fuhren zu unserer Position zurück.
Im Hintergrund grüßte noch ein Regenbogen und bei Sonnenschein warteten wir auf den ersten Fang.
Vorerst noch ohne Erfolg und wir fuhren an eine andere Stelle.
Diese andere Stelle war ein Hotspot. Fast im Minutentakt holten Yannik und Wolli große Fische aus dem Wasser. Yannik stand am Bug des Bootes und zog einen Fisch nach dem anderen raus. Zum Spaß sagte er: „Ok, ich hole noch einen!“ und kam tatsächlich mit noch einem Pollack nach zwei Minuten zurück.
Nicht sehr erfolgreich lief es für Dietmar. Aber immerhin hatte er einen Seelachs, eine Makrele und zwei Heringe. Ich hatte viele Seelachse, die alle zu klein waren und zurück ins Meer gingen. Außer Erfahrung wurde ich nicht reicher ;-)
Auch wenn Wolli immer wieder sagte, dass es viel Zufall war, glaube ich nicht daran. Es gehört mehr dazu als nur eine Angel ins Wasser zu halten. Der Kunstköder und das Paternostervorfach sind hier sicher wichtige Merkmale. Am ersten Tag angelte ich ohne Paternoster und sah zu, wie bei den Anderen die Fische immer an den Ködern des Paternosters anbissen. Also brauchte ich das auch.
Dietmar hatte zwar auch Paternostervorfach, jedoch für diesen Tag die nicht passenden Köder. Vermutlich daher war er weniger erfolgreich.
Yannik war der Fischerkönig am ersten Tag mit einem kapitalen Dorsch von 85 Zentimeter Länge.
Dietmar schaut ein bisschen neidisch auf den Fang von Yannik und Wolli.
Gegen 2 Uhr früh ging es zum Camp zurück.
Mit einen Blick zurück sah man den baldigen Sonnenaufgang.
Die Fang von Dietmar - überschaubar...
Dietmar begann sogleich mit dem Filetieren.
... der Fang von Yannik und Wolli war etwas platzraubender - der Fang passte kaum auf den Filetiertisch.
Der Fang muss dokumentiert und für die norwegische Fischereibehörde registriert werden.
Hier der Fang des ersten Tages nochmal zusammengefasst: Pollacks, Dorsche, Seelachse, Makrelen und Heringe.
Im Kühlraum
Dieses Bild habe ich um 4:31 Uhr aufgenommen. Die Sonne kam hinter den Bergen hervor und ich ging danach schlafen.
Yannik und Wolli hatten noch eine Stück Arbeit vor sich und waren um 5:30 Uhr mit dem Filetieren fertig.