Wir hatten mit den Betreuern vereinbart, dass wir unsere Hütte zwar bis 14 Uhr verlassen müssen, uns danach jedoch im großen Aufenthaltsraum im Seehaus aufhalten und dort noch ein bisschen schlafen können. Wir wollten, dass unser Fisch so lange wie möglich noch im Gefrierraum lagert, bevor wir auf die lange Fahrt nach Deutschland gehen. Am Sonntag gegen 22 Uhr wollten wir in Terråk starten. Erstes Etappenziel: die Fähre in Oslo. Am Montag wird die Fähre um 14 Uhr mit uns oder ohne uns ablegen.
Der Tag versprach sonnig zu werden. Zu uns kam noch der Besitzer des Camps, um sich von uns zu verabschieden. Andrea, die die Endreinigung der Hütten übernahm, gab uns noch einige wichtige Tipps zur Fahrt nach Oslo. Auf unserer Strecken war durch Bauarbeiten eine Straße gesperrt und wir mussten bereits auf der Hinfahrt Umwege in Kauf nehmen.
Kurz vor 22 Uhr holten wir unsere Kisten aus dem Gefrierraum, und verstauten diese auf dem Autoanhänger. Dann ging es auch schon los. Den ersten Teil der Fahrt habe ich verschlafen. Als die anderen im Seehaus geschlafen hatten, hatte ich den Blog gepflegt und Bilder bearbeitet und musste nun ein bisschen Schlaf nachholen. Aufgewacht bin ich durch ein abruptes Bremsen, weil eine Elchkuh mit ihrem Kalb die Straße kreuzen wollte. Nach einem Zwischenstopp zum Tanken und zum Fahrerwechsel kamen wir am nächsten Tag gegen 10 Uhr in Oslo an. Die erste Etappe war geschafft. Wir waren fast die Einzigen auf dem riesigen Parkplatz und der Zoll hatte alle Zeit der Welt, um uns zu befragen. "Warum waren wir Norwegen? Was haben wir alles gefangen? Welche Fische und wie viel? Dietmar und Wolli sagten mir, dass es das erste Mal war, dass sie vom Zoll befragt wurden. Wir konnten alle Fragen aber problemlos beantworten und auch nachweisen und damit war es auch schon erledigt.
Später kamen noch Angelfreunde aus Brandenburg mit denen wir uns austauschten.
Um 14:12 Uhr legte die Fähre ab. Im Skagerrak wurde es windig und das Schiff begann zu rollen. Damit es den Passagieren etwas erträglicher wurde und die Kotz-Tüten unbenutzt blieben, fuhr das Schiff in Zick-Zack-Linien durch den Skagerrak. Dadurch wich man den angreifenden Wellen etwas aus und das Rollen war nicht ganz so stark. Wie auf der Hinfahrt waren wir wieder in der Sky-Bar und aßen eine gute Pizza in der Pizzeria. Die Begegnung mit der Schwesternfähre warteten wir nicht mehr ab und gingen gegen 0 Uhr schlafen. Am nächsten Morgen hatten wir noch eine weitere lange Fahrt nach Vohburg und Hallbergmoos vor uns und wollten gut ausgeschlafen sein.
Relativ pünktlich kamen wir in Kiel an. In Kiel fanden wir nur nicht sofort den (schnellen) Weg aus der Stadt. Durch Baumaßnahmen an einer Hochstraße gab es ein Verkehrschaos und das Navi-System im Auto kam leider mit den verschiedenen Sperren nicht zurecht. Nach einer Stunde hatten wir es schließlich geschafft und befanden uns auf der Autobahn.
Kurz vor Vohburg hatten wir uns noch verfahren und mussten noch eine weitere Verzögerung von einer Stunde in Kauf nehmen. Nach dem Umpacken ging es dann weiter nach Hallbergmoos, wo wir um 0 Uhr ankamen. Das Auto noch schnell entladen und den mitgebrachten Fisch in der Gefriertruhe verstaut fiel ich gegen 2 Uhr ins Bett.
Für mich war der Angelurlaub überaus erfolgreich. Ich hatte mir vorgenommen, in diesem Jahr das Soll von 20 kg Fischfilets ohne die Hilfe der anderen zu erreichen. Und dieses Ziel hatte ich mehr als erreicht und hatte meinen deutlichen Anteil an unseren Fangerfolgen. Die Erfahrungen und Ratschläge von Yannik aus dem letzten Jahr waren für mich der Schlüssel für diesen Erfolg. Für ein nächstes Mal werde ich meine Technik weiter verbessern und auch noch technisch etwas aufrüsten. Eine neue Rute bräuchte ich ja sowieso. Ich verabschiede mich mit dem Anglergruß: Petri Dank.