Wie in den Jahren zuvor, orientierten wir uns an den Gezeiten. Während der Flut, wenn das Wasser viele kleine Fische in den Fjord drückt, dann folgen auch die Fressfeinde. Raubfische, wie Pollacks, Dorsche oder Seelachse haben dann einen reich gedeckten Tisch und schlagen sich den Bauch voll. Das lässt sich leicht bestätigen, wenn man sich den Mageninhalt eines gefangenen Seelachs anschaut. Man wird dort viele kleine Fische, kaum länger als 4-5 Zentimeter finden. Dies ergibt auch einen wichtigen Hinweis, welchen Köder man verwenden sollte.
Wir versuchen mit unseren Ködern die hungrigen Raubfische zu täuschen und damit zu motivieren in den Haken zu beißen. Das hört sich einfacher an, ist aber für uns in diesem Jahr schwerer als gedacht. Abgesehen vom ersten Tag, sind unsere Fangquoten schlecht und werden schlechter. Mit dieser Performance sind wir nicht in der Lage unsere Kisten bis zum Urlaubsende zu füllen.
Am Vormittag gegen 9 Uhr ging es raus. Zurück kamen wir mit zwei Seelachse und einem Pollack, die 2,9 Kilogramm Fischfilet ergaben. Im Nachmittagstörn kamen noch zwei Dorsche hinzu. Insgesamt ein schwaches Ergebnis.
Dietmar nimmt den Fisch an Bord aus
Mit den Innereien füttert er die Möven ...
... die sich gierig darauf stürzen
Auch mit Wobbeln (Schleppangeln) waren wir bisher nicht erfolgreich
Am Vormittag: zwei Seelachse und ein Pollack
Am Nachmittag fing ich noch zwei Dorsche
Die anderen Gruppen waren weitaus erfolgreicher. Unsere Nachbarn, alles erfahrene Angler, hatten ihre Kisten voll und schenkten uns 11 Kilogramm Fischfilet, die über ihren (zollfreien) Limit lagen. Für uns sicher eine willkommene Hilfe, auch wenn das gegen unseren Ehrgeiz, die Kisten selbst zu füllen, spricht.
Wir begannen uns Gedanken zu machen, was an unserer Methodik nicht passt. Eigentlich machen wir alles so, wie in den letzten Jahren. Aber nie waren wir so spät in Norwegen. Die Pollacks ziehen sich im August in die tiefere Gewässer zurück. Dies erklärt sicher, warum ich mit dem Spinnfischen mit Gummiköder in diesem Jahr bisher nicht so erfolgreich war. Aber wir rätseln noch, warum auch Dietmar so schlechte Fangergebnisse erreicht.