Mit dem gestrigen Tag hatten wir ca. 44 Kilogramm Fischfilet in den Gefrierboxen. Aus Norwegen darf eine Person 18 Kilogramm Fisch ausführen. Demnach hatten wir noch 10 Kilogramm Fisch zu angeln. Das sollte in 4 Tagen zu schaffen sein. Ist das Ziel erst erreicht, dann beginnt das "Spaßangeln". Man könnte auch Zielfischangeln sagen, jedoch sind wir dafür nicht professionell genug. Dennoch möchte ich Einiges ausprobieren, um meine Angeltechnik zu verbessern. Dazu gehört der Erfahrungsaustausch mit erfahrenen Anglern. Zum einen kann man dabei Vieles lernen und eigene Fehler erkennen. Sehr wichtig sind auch Information, wo welche Fische gefangen wurden.
Wenn bei uns das Spaßangeln angesagt ist, dann werde ich versuchen einen Leng oder Heilbutt zu fangen. Vermutlich wird mir das nicht (gleich) gelingen, aber ich werde dabei Erfahrungen sammeln. Zuerst benötigte ich die richtige Ausrüstung. Einen ausreichend schweren Pilker hat Wolli, den ich mir ausborgen kann. Ebenso eine monofile Vorfachschnur von 1mm. Was fehlte, war noch ein ausreichend großer Haken, den ich mir im kleinen Laden hier im Anglercamp gekauft habe. Damit hatte ich zumindest die Teile zusammen, um mir das Vorfach basteln zu können. Als Köder eignet sich ein Fischkopf von den Filetierresten des Vortages.
So ausgerüstet und vorbereitet fahren wir gegen 12 Uhr raus und steuern eine Stelle an, von der ich weiß, dass dort in dieser Woche ein Leng gefangen wurde. Das Vorfach vorbereitet und den Köder mit der Rute mit der Multirolle in den Fjord auf ca. 100 Meter Tiefe herabgelassen. Natürlich hatte ich keinen Biss, aber eine wichtige Erkenntnis. Die Konstruktion, die ich wählte, führte dazu, dass sich der Köder beim Herablassen um die Angelschnur wickelte. Das bedeutet, dass ich für diese Konstruktion noch einen so genannten Springarm benötige. Dafür habe ich im Augenblick noch keine praktische Lösung, aber ich werde mal schauen, ob ich dieses Problem morgen noch lösen kann.
Nach diesem Test entschieden wir, jetzt erst einmal "Masse" zu angeln, um unsere Kisten voll zu bekommen. Wir fuhren in den Reppsund. Der Wasserfall führte nach dem Gewitterregen vom Vortag enorm viel Wasser und das Rauschen des Wassers konnte man weit hören. Ein wenig weiter fingen wir unsere ersten Makrelen. An meiner Angel war jeder Haken mit einer Makrele besetzt. Folglich zog ich vier Makrelen mit einem Mal aus dem Wasser. Dietmar zog eine Makrele ins Boot. Leider konnten wir diesen Fang nicht wiederholen. Obwohl wir es mehrfach mit den gleichen Ködern probierten, fingen wir keine weiteren Makrelen.
Der Wasserfall im Reppsund
Der Wasserfall führte nach dem Gewitterregen vom Vortag enorm viel Wasser
Dietmar fing zudem einen Roten Knurrhahn. Da wir zu diesem Zeitpunkt diesen Fisch nicht kannten, und dieser reicht klein war, durfte der Fisch wieder ins Wasser. Weitere Fänge hatten wir im Reppsund nicht und wir fuhren wieder zu unserem erfolgreichen Angelplatz im Osan.
Ein Roter Knurrhahn
Dort angekommen hatten wir auch bald unsere Fänge. Ich hatte wieder einen großen Seelachs von 78 Zentimeter Länge. Ansonsten fingen wir vor allem Dorsche. Gegen 19 Uhr ging es in Richtung Anglercamp zurück.
Filetieren, Abendessen, Olympischen Spiele am Fernseher verfolgen waren die letzten Aktivitäten, bevor wir in unseren Kojen versanken.
Fünf Makrelen, acht Dorsche und fünf Seelachse erbrachten mehr als 5 Kilogramm Fischfilet