Zwei Kilogramm Fischfilet war das Soll für heute. Danach wollten wir meine Konstruktion einsetzen, um einen Leng oder Heilbutt zu fangen. Leider konnte ich niemand finden, der die Gewässer gut genug kennt und weiß wo man "sicher" einen Leng fängt. Damit war natürlich die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Fangs sehr gering. Egal wir wollten unser Glück versuchen. Zuerst ging es aber wieder in den Osan, um Dorsch oder Seelachs zu fangen.
Das Wasser war relativ ruhig
und die Wolken hingen tief
Ich hatte relativ schnell zwei mittlere Dorsche und bald hatten wir vier Fische gefangen, das Soll schien erreicht. Wir probierten danach noch ein paar weitere Angelplätze, hatten aber keinen weiteren Biss und entschieden uns zur Brücke am Eingang zum Osan zu fahren, wo ich noch eine dicke Makrele fangen konnte.
Danach ging es raus aus dem Osan und wir versuchten einen Leng zu fangen. Wir gaben uns ein Zeitlimit von einer Stunde. Zuerst probierte ich eine Schwanzflosse als Köder. Auch mit meiner Konstruktion war es einfach, den Grund zu "fühlen". Das heißt, man konnte deutlich spüren, wenn der schwere Pilker den Meeresgrund in ca. 100 Meter Tiefe berührte. So konnte ich sehr einfach den Köder ca. 1-2 Meter über Grund halten.
Das sind die Köder, die ich verwenden wollte. Später bestätigte Lucky, ein erfahrener Angler meine Wahl mit der Schwanzflosse.
Meine Konstruktion, kurz vor dem Einsatz
Wie ich erwartet hatte, hatte ich keinen Biss und ich zog den Köder nach einer Weile wieder hoch. Als ich den Köder wieder an die Oberfläche zurückholte, war alles noch am Platz und der Köder trieb oder schwebte ca. 2 Meter seitlich von der Hauptschnur. Ich probierte noch einen kleinen Köderfisch. Als ich diesen wieder nach einiger Zeit zurück holte, war der Köderfisch weg. Den hatte ich vermutlich nicht fest genug am Haken befestigt.
Während ich mit dem Tiefseeangeln beschäftigt war, nahm Dietmar die bisher gefangenen Fische aus und verfütterte die Innereien an die Möwen. Diese Möwe hier war etwas mutiger und setzte sich auf die Reling und beobachtete uns sehr genau und wartete geduldig auf die nächste Fütterung.
Nach dieser Aktion fuhren wir noch zur Herzinsel. In diesen Jahr hatten wir dort nicht einen einzigen Fisch gefangen. Auch heute blieb der Erfolg bescheiden. Dietmar gelang es dort einen weiteren Dorsch zu fangen. Ich hatte es mit Spinnfisching probiert und hatte keinen Biss.
Wieder zurück im Hafen räumten wir unsere Sachen vom Boot und filetierten den Fisch. Die verpackten Fischfilets deponierten wir in unsere Kisten und wogen diese, um das Zolllimit zu kontrollieren. Ich traf dann noch Lucky, eine sehr erfahrenen Angler mit großer Ortskenntnis. Er zeigte mir auf der Karte, wo man oft Lengs fangen konnte. Diese Info war für dieses Jahr zu spät, aber wichtig für das nächste Jahr, wenn ich es wieder probieren werde.
Die Tagesausbeute von heute: zwei Seelachse, eine Makrele und vier Dorsch.
Der Fjord verabschiedete sich von uns von seiner besten Seite. Das Wasser war ruhig und die Wolken rissen immer wieder auf und gaben die Sicht zu den Sternen frei.