Für den Nachmittag stand die Bootsrückgabe an. Bis dahin wollten wir eine letzte Ausfahrt zum Adler unternehmen und auf dem Weg dorthin noch einmal wobbeln. Den Adler wollten wir wieder mit einem Fisch anlocken und ich wollte ein paar Fotos schießen, wie er sich diesen Fisch aus dem Wasser holt. Dazu brauchten wir entsprechende Köderfische, die wir aus einer kleinen Bucht gegenüber der Herzinsel fangen wollten. In dieser Bucht hatten wir in den letzten Tagen viele kleine Seelachse gefangen, die zum Anlocken des Adlers ideal erschienen.
Bei bestem Wetter gingen uns auch einige kleine Fische an den Haken. Dorsche setzten wir wieder zurück. Mit diesen Köderfischen in der Kiste fuhren wir zu der Stelle, wo ich im letzten Jahr einen Adler fotografiert hatte. Wir wobbelten durch den Terråk-Fjord und ich hatte Zeit ein paar "Ansichtskarten"-Fotos zu schießen. Dietmar hatte schon seit mehreren Jahren einen großen Gummifisch in seiner Kiste, den er noch nie eingesetzt hatte. An eine Rute hingen wir diesen Gummifisch und an eine andere Rute den Wobbler. Ich glaubte, dass der Gummifisch durch unsere (zu hohe) Geschwindigkeit aufschwimmen würde und nicht tief genug absinken würde. Dietmar glaubte, dass der Gummifisch schwer genug sei, um tief genug abzusinken. Jetzt hatten wir Zeit, dies bei bestem Sonnenschein auszuprobieren.
Nach einer Stunde langsamer Fahrt hatten wir zwei Seelachse im Boot. Einer mit dem Wobbler gefangen und den zweiten mit dem Gummifisch. Der Gummifisch taugt also fürs Schleppangeln.
In der Bucht beim Adlerhorst warfen wir den ersten Seelachs ins Wasser und warteten. Nicht einmal Möwen waren zu sehen. Erst nach ein paar Minuten kam die erste Möwe, die versuchte, den Seelachs mit dem Schnabel aus dem Wasser zu ziehen. Wir beobachteten die vergeblichen Versuche der Möwe und hofften weiter, dass sich der Adler blicken ließ. Und richtig: Er kam und umkreiste uns in 30 Meter Höhe. Zu unserer Enttäuschung drehte er desinteressiert ab und flog zuerst auf eine Baumspitze und dann in seinen Horst.
In der Zwischenzeit angelte Wolli einen weiteren kleinen Seelachs aus dem Wasser. Nochmals warfen wir den Fisch ins Wasser und hofften auf den Adler. Leider Fehlanzeige. Der Adler blieb in seinem Horst und wir sahen zu, wie die Möwen den für den Adler vorgesehenen Fisch fraßen.
Danach ging es zurück zum Camp und wir verschenkten unsere beiden gefangenen Seelachse an zwei Einheimische, die in der Nähe von Terråk angelten. Bei der Übergabe stellten wir fest, dass diese "Einheimische" zwei Rentner aus Deutschland waren, die in Terråk ein Haus hatten.
Im Camp angekommen nahmen wir unsere Ausrüstung vom Boot und Dietmar machte uns wieder ein fantastisches Mittagessen. Hier möchte ich mich mal beim Dietmar für seine Kochkünste bedanken. Ohne Dietmar wären die täglichen Mahlzeiten etwas einfacher ausgefallen.
Nachmitags hieß es, das Boot reinigen und klar machen für die Rückgabe. Alles lief ohne Probleme und ich besuchte noch die kleinen Möwen vor unserer Hütte. Erstaunlich wie groß die Küken nach nur zwei Tagen geworden sind. Am Abend setzten wir uns noch auf die Bank vor den Hütten, doch blieben wir dort nicht lange. Die kleinen Fliegen (kleiner als 1 Millimeter) ließen einen Aufenthalt im Freien nicht lange zu. Ich machte noch ein paar Fotos von der Abendstimmung und verschwand auch bald in der Hütte.
Wir wollten uns noch hinsetzen und den Abend genießen
Doch die vielen kleinen Fliegen ließen das nicht zu
Die weißen Punkte auf dem Bild sind die vielen kleinen Fliegen
Der Himmel spiegelt sich im stillen Wasser
Eine Schöne Stimmung zum Abschied